Jackson Paradis
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Der Insulin-Like Growth Factor 1 (IGF-1) ist ein Hormon, das hauptsächlich von Leberzellen produziert wird und durch die Wirkung des Wachstumshormons (GH) reguliert wird. Es spielt eine zentrale Rolle bei Zellteilung, Differenzierung und dem allgemeinen Stoffwechsel. Durch seine vielfältigen Funktionen beeinflusst IGF-1 unter anderem Knochenwachstum, Muskelaufbau, Fettstoffwechsel sowie das Herz-Kreislauf-System.



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Warum misst man den IGF-1-Wert?




Diagnose von GH-Störungen: Ein niedriger IGF-1-Spiegel kann auf einen Mangel an Wachstumshormon hinweisen (z. B. bei Kindern mit Wachstumsverzögerung oder bei Erwachsenen mit hypopituitarischen Erkrankungen). Ein zu hoher Wert deutet hingegen häufig auf ein GH-Übermaß, wie es zum Beispiel beim acromegalyischen Syndrom vorkommt.


Beobachtung von Therapieeffekten: Bei Patienten, die mit Wachstumshormonen behandelt werden, dient der IGF-1-Wert als zuverlässiger Marker dafür, ob die Dosierung angemessen ist.


Erforschung des Alterungsprozesses: IGF-1 hat einen Einfluss auf Zellalterung und Lebensdauer. Viele Studien untersuchen daher seinen Zusammenhang mit verschiedenen Alterskrankheiten.









Wie wird der IGF-1-Wert bestimmt?



Der Wert wird üblicherweise durch eine Blutprobe ermittelt, die in einem Labor mittels immunchemischer Verfahren (z. B. ELISA) analysiert wird. Die Messung erfolgt am besten zwischen 8 und 10 Uhr morgens, da IGF-1 einen Tagesrhythmus aufweist.






Referenzbereiche



Die Normwerte variieren je nach Alter, Geschlecht und Labor. Generell gilt:


Altersgruppe Typischer Normalbereich (ng/ml)


Neugeborene 200–800


Kinder (5 Jahre) 150–600


Jugendliche 300–700


Erwachsene 80–250


Senioren 50–200


Ein Wert außerhalb dieses Bereichs kann ein Hinweis auf eine pathologische Zustandsveränderung sein, erfordert jedoch immer die Abklärung durch einen Facharzt.



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Faktoren, die den IGF-1-Spiegel beeinflussen




Hormonelle Veränderungen: Schwangerschaft, Pubertät und Menopause führen zu Schwankungen.


Ernährung: Proteinmangel oder kalorienreiche Diäten können den Spiegel senken bzw. erhöhen.


Körperliche Aktivität: Regelmäßiges Training kann IGF-1 positiv steigern.


Chronische Krankheiten: Leber-, Nierenerkrankungen und Diabetes mellitus beeinflussen die Produktion.









Klinische Bedeutung



Zustand Typischer IGF-1-Wert


GH-Mangel Unterhalb des Normbereichs


Acromegalie Über dem Normbereich (oft > 250 ng/ml)


Idiopathisches Wachstumshormonmangel bei Kindern Niedrig bis normal, aber mit Wachstumsverzögerung


Leberzirrhose Oft reduziert



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Was tun, wenn der IGF-1-Wert abnormal ist?




Erneute Messung: Einmalige Abweichungen können durch Tageszeit oder Stress verursacht sein.


Weitere Tests: Hormontests (GH, Thyroidea, Cortisol), Bildgebung des Hypophysens und ggf. genetische Analysen.


Behandlungsplanung: Bei GH-Mangel kann eine Therapie mit recombinant Growth Hormone eingeleitet werden; bei Acromegalie wird oft ein chirurgisches Eingriff oder medikamentöse Hemmung angestrebt.









Fazit



Der IGF-1-Wert ist ein wichtiger Biomarker, der sowohl für die Diagnose von Wachstumshormon-Störungen als auch für die Überwachung therapeutischer Maßnahmen verwendet wird. Durch seine weitreichenden Wirkungen im Körper spielt er eine Schlüsselrolle in der Gesundheit und dem Wohlbefinden. Bei Verdacht auf Abweichungen sollte immer ein Facharzt konsultiert werden, um geeignete diagnostische Schritte einzuleiten.
Insulin-like Growth Factor 1 (IGF-1) ist ein Protein, das im Körper als wichtiger Wachstumsfaktor wirkt und eng mit dem Wachstumshormon (Somatotropin) zusammenhängt. Es wird vor allem in der Leber produziert, kann aber auch in anderen Geweben lokal synthetisiert werden. Der IGF-1-Wert bezeichnet dabei die Konzentration dieses Proteins im Blutserum, meist gemessen in Nanogramm pro Milliliter (ng/ml). Dieser Wert ist ein empfindlicher Indikator für die Aktivität des Wachstumshormons und wird häufig zur Beurteilung von Wachstumsstörungen oder hormonellen Ungleichgewichten eingesetzt.



Was bewirkt IGF-1?

IGF-1 wirkt als Schlüsselregulator der Zellproliferation, Differenzierung und Überleben. Durch Bindung an den IGF-1-Rezeptor auf Zelloberflächen aktiviert es mehrere Signalwege, insbesondere die PI3K/Akt- und MAPK/ERK-Signaltransduktion. Diese Prozesse fördern das Zellwachstum, verhindern Apoptose (programmierter Zelltod) und unterstützen die Synthese von Proteinen und Nukleinsäuren. Im Kontext des menschlichen Körpers trägt IGF-1 wesentlich zum Knochenwachstum bei, indem es die Aktivität der Osteoblasten erhöht. Es fördert auch die Muskelhypertrophie, indem es die Proteinbiosynthese in Muskelfasern steigert. Darüber hinaus spielt IGF-1 eine Rolle im Stoffwechsel, etwa durch Einflussnahme auf Glukoseaufnahme und Lipidmetabolismus.



Im Entwicklungsstadium wirkt IGF-1 besonders stark: Bei Säuglingen und Jugendlichen sorgt er für das charakteristische Wachstumsplateau, während bei Erwachsenen seine Konzentration in der Regel abnimmt. Ein niedriger IGF-1-Wert kann daher auf eine Hypofunktion des Wachstumshormons hindeuten, während ein erhöhter Wert beispielsweise bei Akromegalie oder bestimmten Tumoren auftreten kann.



Wann bekommt man Wachstumshormone?

Die Verabreichung von Wachstumshormon erfolgt primär zur Behandlung spezifischer medizinischer Zustände. Bei Kindern mit Wachstumsretardierung, die durch einen Mangel an Endogenem Wachstumshormon verursacht wird – etwa bei Hypophysenschwäche oder genetisch bedingten Syndromen wie dem Prader-Willi-Syndrom – kann synthetisches HGH (Human Growth Hormone) subkutan verabreicht werden. Die Therapie beginnt häufig im Kindesalter und dauert bis zum Abschluss des Knochenwachstums, wenn die Wachstumsschienen verschlossen sind.



Für Erwachsene gibt es ebenfalls Indikationen: Menschen mit diagnostizierter Wachstumshormondefizienz, die zu einem signifikanten Rückgang von Muskelmasse, Fettverteilung oder Lebensqualität führt, können eine HGH-Therapie erhalten. Zusätzlich wird HGH in ausgewählten Fällen bei bestimmten seltenen Erkrankungen wie der Kennedy-Myopathie eingesetzt.



Die Entscheidung zur Behandlung erfolgt stets nach einer gründlichen hormonellen Diagnostik, einschließlich Messung des IGF-1-Werts, und unter Berücksichtigung von Nebenwirkungen wie Ödeme, Gelenkschmerzen oder einem erhöhten Risiko für bestimmte Tumoren. Die Therapie wird individuell angepasst, wobei Dosierung, Häufigkeit und Dauer eng überwacht werden, um optimale Ergebnisse zu erzielen und unerwünschte Effekte zu minimieren.

Gender: Female